Ich.

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Aller Anfang ist schwer.

 

Bali, 27 Grad, akuter Fall von Dauerregen. Der Kalender meines Mobiltelefons zeigt mir noch ganze 5 Tage bis Weihnachten. Und ich fange an. Fange an zu schreiben, weil mir so ist, weil mir das Spaß macht und weil ich es schon viel zu lange vor mir herschiebe.

 

Grundsätzliches.

 

Ich bin A D R i E N N E, ein Stier, Dickkopf, Tollpatsch, für immer Kind und große Schwester, Freundin, schüchtern und vorlaut, sportbegeistert, im realen Leben Polizeibeamtin und wie es der Zufall so wollte auch Instagrammerin.

 

Urschleim.

 

In den 80er Jahre erblickte ich das Licht der Welt, die 90er Jahre prägten mich. Tamagotchi, Caught in the Act, Gameboy, Theme Hospital, Aufzählung nicht abgeschlossen.

 

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Der Arbeiter.

 

Sparsam, ehrgeizig, fleißig - das bin ich. Meine steile Karriere begann mit genau 13 Jahren. Ich trug Zeitungen aus und hielt die Handvoll Geld immer gut geschlossen. Doch während ich Wochenende für Wochenende Broschüren sortierte und buckelte, warf mein Bruder den Großteil seiner Exemplare einfach weg. Er hatte den Dreh raus oder ich war zu ehrlich. Ehrlichkeit, stimmt, bitterkalte Ehrlichkeit, die macht mich eben auch aus. Ich setzte meinen Weg als Schuhverkäuferin und später Kassiererin neben Realschule und Abitur fort. Und dann war es soweit. Studium beendet, das Diplom in der Tasche, arbeitete ich bis 2008 in einer Bank. Diese verließ ich. Für die Polizei. 

 

 

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Sport.

 

Sportmuffel und zwar lebenslänglich. Das war die Prognose. An Spielsportarten jeglicher Art gescheitert, der Traum von Mila Superstar unerreichbar weit weg, versuchte ich es mit Taekwondo. Weißer Gürtel. Gescheitert. Laufen? 100 Meter, 1000 Meter, Dauerlauf, zu langsam. Leichtathletik, Turnen, Schwimmen, Sport ist Mord. 2001 meldete ich mich in einem Fitnessstudio an. A l l e i n. Gescheitert?

 

Der Beginn.

 

März 2014, Thailand, Khao Lak, 11 Tage Strandurlaub, 2 Pärchen. Ich von der erträumtem Bikinifigur in meinen Augen weit entfernt. Birne. Ich mag Birnen, wäre aber lieber der Apfel. Unzufriedenheit. Hänseleien. Frust. 13 Jahre Training lagen hinter mir. Ich meine das war mehr als ein Jahrzehnt. Und so tat ich was. Startschuss 1. April 2014. Ernährungsplan. Bikinifigur. Endlich.

 

Wettkämpfe.

 

Das Leben ist ein einziger Wettkampf. Damit müsste ich den Absatz eigentlich beenden. Ende 2014 und 2015 stellte ich mich erstmals in meinem Leben einer Konkurrenz. Knapp bekleidet mit Swarovski beklebtem Bikini, angepinselt mit dunkelbrauner Farbe, falschen Wimpern, überschminkt, abgemagert, muskulös. Und da war er wieder, der schüchterne Blick, die Angst. Die Angst nicht gut genug zu sein. Und ich will es allen beweisen. Und ich siegte und ich verlor und ich begriff dass es das nicht war, wonach ich suchte.

 

Der Fluch.

 

Liebevoll Social Media. Nur Fluch, Fluch und Segen, anfangs Hobby, immer Glücksspiel, die Sucht nach Anerkennung, der Teufel Algorithmus, grausame Leidenschaft, Leidenschaft, die neben Freude über Follower, Abonnenten, Likes, Kommentare auch schmerzhaftes Leiden schafft. Surreale Wirklichkeit. Ehrlich.

 

Wandel.

 

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Aus dem Wunsch nach Sponsoring wurden Kooperationen, aus dem harten Sportlerprofil wurde Leben. Leben und Reisen und Essen und Arbeit und Lieben und Mode. LEBEN - auf meine eigene seltsame Art. Von allem aber nur ein winziger Hauch, ein Hauch, nie genug, nie genug um gut genug zu sein, nie genug um aufzuklären, nie genug mich selbst zu überzeugen. Deshalb.

 

Ergebnis.

 

Der Blog. Der Blog, der euch erreicht. Der Blog, der euch teilhaben lässt. Teilhaben lässt an skurrilen, witzigen, traurigen, schlimmen, wunderschönen, unglaublichen, fabelhaften, leckeren, unfassbar schönen Erlebnissen. Erlebnisse in allen Bereichen und Rückblicke und Ausblicke und überhaupt. Ich als Mensch. Einfach A D R i E N N E. Gedanken, Gefühle, Leben, echtes Leben und Arbeit und eben Wandel. Damit ich gut genug bin. Ehrlich.

 

ENDE.